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UNSER FILMTIPP "HONIG IM KOPF"
Ein Film von Til Schweiger über das Leben mit Demenz
Wie kann man ein Thema wie Alzheimer als amüsanten Familienfilm realisieren und dabei zwischen lachen und weinen ehrlich bleiben? Til Schweiger ist diese Balance gelungen mit "Honig im Kopf" und Dieter Hallervorden.
In das, was dann passiert, packt Schweiger (Regie, Produzent, Drehbuch, Schnitt) alles geschickt – aber vor allem: ehrlich. Hallervorden ist als zunehmend verwirrter Mann Problem, Bereicherung und Katalysator zugleich. Seine Spur der Verwüstung (wie beim chaotisch radikalen Heckenschneiden, das leider die verhassten Gartenzwerge des Nachbarn sichtbar macht) führt zum permanenten Ehekrach („Dein Vater hat schon wieder...“). Aber so muss das Elternpaar sich eingestehen, wie kaputt ihre Beziehung im Karrierezwang und mit der „Wir-sind-die-perfekte-Familie“-Fassade geworden ist.
Und weil Kinder ein besonderes Gespür für Lebenslügen der Erwachsenen haben, treffen sich die Ehrlichkeit von Enkelin und Opa, wie im alten Spruch: Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit! So ist der Film geschickt aus der Perspektive der elfjährigen Enkelin (Emma Schweiger) erzählt, die uns Erwachsene so zu einer Reflexion über unsere Werte und Ehrlichkeit zwingt. Und der „Betrunkene“ ist hier kein Trinker, sondern einer, der langsam immer mehr „Honig im Kopf“ hat...
Dramaturgisch ist der Film geteilt in das differenzierte Familienpsychogramm am Anfang und danach die Flucht der Enkelin mit dem Großvater im Zug und zu Fuß nach Venedig – den Ort, an den er sich noch am besten erinnern kann, weil dorthin vor einem halben Jahrhundert seine Hochzeitsreise gegangen war. So ist der zweite Teil eine Art Verfolgungs-Roadmovie geworden, mit einem überzuckerten Südtirol und einem Klischee-Venedig als Endpunkt, wo in dieser Stadt der Romantik und Liebe vieles wieder gut wird.
Niemand wird verschreckt, aber auch nichts verharmlost.
Natürlich darf ein aufwendig produzierter Familienfilm niemanden verschrecken. Und so ist ganz legitim vieles abgesoftet: So sind die letzten, weggedämmerten Monate ausgespart, ist das ganze in ein reiches Milieu verlagert, weil hier Krankheit und Verfall ästhetisch überspielt und gelindert werden können. Das Setting ist hier eine Blankenese-Gesellschaft mit allen finanziellen Möglichkeiten, die allerdings lustig dünkelhaft gezeigt ist.
Aber „Honig im Kopf“ ist der gelungene, gewagte Versuch, alles zu schaffen: Familienunterhaltung, das Anpacken eines ernsten Themas, psychologische Tiefe und Slapstick-Witz, Lachen und Tränen – von welchem Film kann man das schon sagen.
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